Tag 4: Zeit (für Abenteuer)

Ganz viel Zeit kann ich mir heute lassen. Da ich die ersten drei Etappen meiner Wanderung jeweils verlängert habe, steht mir nur eine kurze, wenn auch knackige, Wanderung bevor. Das heutige Ziel lasse ich mir nämlich ausnahmsweise nicht nehmen.

Annaberg – ein Ort mit familiärer Tradition, verbrachten doch schon meine Großeltern hier ihre Sommerfrische. Und selber durfte ich die Gegend auch bereits erkunden. Erstmals im stolzen Alter von anderthalb Jahren. Eine frühe Einführung in die Bergwelt sozusagen.

Familienurlaub in Annaberg im Sommer 1981, im Hintergrund der Ötscher

Ich mag es sehr gern, an bekannte Orte zurückzukehren. Altes wiedererkennen und Neues entdecken. Mich an zurückliegende Zeiten erinnern und sehen, was sich mit der Zeit verändert hat.

Der Ötscher empfängt mich 41 Jahre später jedenfalls etwas winterlicher.

Zeit – überhaupt so ein spannendes Thema, mit dem ich mich intensiver beschäftige. Wie fühlt sie sich an, wenn ich dieses oder jenes tue? Viele sagen, dass die Zeit in ihrer Wahrnehmung einfach nur so verfliegt. Manchmal habe ich auch dieses Gefühl, stelle aber fest, dass sich die Zeit auch irgendwie dehnen lässt. Nämlich dann, wenn ich das tägliche Hamsterrad verlasse.

Auf mehrtägigen Wanderungen wird mir das am deutlichsten bewusst. Ich bin raus aus jeglichem Zeitgefühl. Wochentage spielen keine Rolle. Und die paar Tage, die ich jetzt bisher unterwegs bin, fühlen sich an wie Wochen.

Winterliche Abenteuer

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Nach dem Frühstück, ich habe heute ja viel Zeit, plaudere ich noch eine Weile mit der Seniorwirtin. Sie erzählt mir Geschichten und dabei leuchten ihre Augen. Eine schöne Begegnung.

Auf dem Weg wechseln sich Schneegestöber und Sonnenschein ab, wobei der Schnee eindeutig die Oberhand behält. Und ich lasse mich völlig auf das winterliche Abenteuer ein. Es ist schlicht und ergreifend einfach schön.

Etappe 4: von Türnitz nach Annaberg; 15,5 Kilometer, 1060 Höhenmeter bergauf, 580 Höhenmeter bergab

Ein Kommentar

  1. […] Nachhaltig wirkende Momente und tolle Erlebnisse in den Bergen und in der Natur, von denen ich lange zehre, habe ich glücklicherweise regelmäßig. Dennoch überraschen micht solche Tage, wie dieser Ende Oktober, in denen ich völlig in die Natur eintauche, abtauche und versinke. Ein wenig erinnert mich dieses Gefühl an eine Etappe auf meiner Wanderung von Wien nach Salzburg, a… […]

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