Tag 6: Es tut nicht weh

Fünf Tage lang trage ich beim Wandern nun schon das selbe Merinoshirt, ohne auf die Idee zu kommen es geruchsbedingt durchzuwaschen. Über Nacht einfach ordentlich auslüften und weiter geht’s.

Das Teil ist übrigens sicher schon sechs Jahre alt und hat unzählige Wanderungen und bestimmt zehn Alpenüberquerungen mitgemacht. Klar haben solche hochwertigen Kleidungsstücke ihren Preis, aber wenn man die Lebensdauer und Funktionalität bedenkt, rechtfertigt dieser sich absolut.

Und etwas hängt mein Wohlgeruch auch mit meinem zwar sehr spärlich, aber sinnvoll und nachhaltig gefüllten Kulturbeutel zusammen. Seit einer Weile verwende ich für die Haar- und Körperwäsche nur noch festes Shampoo, was jegliche Plastikverpackung aus der Dusche eliminiert hat, genauso wie meine trockene Kopfhaut.

Das Deo hat mir Renate vor der Tour zusammengemixt (aus Kokosöl, Speisestärke, Natron und jeweils ein paar Tropfen Minz- und Zitronenöl) und in ein ganz klitzekleines Döschen abgefüllt. Eine Fingerspitze davon unter jede Achsel und ich hab trotz schweißtreibender Angelegenheiten den ganzen Tag Ruhe. Wirkt definitiv besser als jedes herkömmliche Deo aus Glas- oder Aluverpackung.

Mit unserem Verein #estutnichtweh möchten wir das Bewusstsein für nachhaltige Themen schärfen und zeigen, dass jeder im Alltag bei den kleinen Dingen ansetzen kann, die ihm nicht weh tun.

Ebenfalls überhaupt nicht weh tut mir heute wieder mein Weg. Tief atmen im Wald, sonnig rasten am Lunzer See, wie auf Schienen entlang einem Bahnerlebnisweg und gut ankommen bei einem kühlen Most, schließlich bin ich im niederösterreichischen Mostviertel, in der Schmiedestadt Ybbsitz.

Seit heut Früh erkunde ich mir gänzlich unbekannte Gefilde. Das bleibt in den nächsten Tagen auch so, bis ich das Salzkammergut erreiche.

Etappe 6: von Langau-Meierhöfen nach Ybbsitz; 30 Kilometer, 650 Höhenmeter bergauf, 890 Höhenmeter bergab

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