Je länger meine Reise dauert, desto deutlicher wird mir der Zusammenhang zwischen Raum und Zeit. Mit der täglichen räumlichen Erweiterung, dehnt sich die Zeit immer mehr. Mein Aufbruch in Wien ist eine Ewigkeit her und das, was ich in der Früh erlebe, fühlt sich abends an, als ob es Tage zurückliegt. Es sind die vielen kleinen Beobachtungen und Erlebnisse, manche kurze Begegnung. Ich treffe einige Menschen, die Spannendes zu erzählen haben und ich merke, wie solche Gespräche intensiver werden.
Der heutige Tag beginnt mit einem Sonnenaufgang. Sehr überraschend. Es ist aber mein erster bewusst wahrgenommener auf dieser Tour. Und das in der Atmosphäre des Mitterhirschbergs, diesem tollen Bio-Bauernhof, von dem ich gestern schon so schwärmte.
Unterwegs kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich vor wenigen Tagen noch bis zu den Knien im Schnee steckte. Es ist Sommer – auch hochoffiziell, mit mehr als 25 Grad Celsius gemessener Temperatur.
Heute nächtige ich in „meiner“ ganz eigenen Hütte. David vom Klettercamp Ennstal stellt sie mir für die Nacht zur Verfügung. Und gerade sitzen wir davor, trinken ein Bier und plaudern über die Berge und das Unterwegs sein. Diese Begegnungen und so eine Hilfsbereitschaft machen solche Wanderungen erst besonders.
Ganz nebenbei wurde heute auch das Interview auf Welle 1 gesendet. Hier könnt ihr reinhören:
Etappe 8: von Konradsheim nach Laussa; 29 Kilometer, 1160 Höhenmeter bergauf, 1400 Höhenmeter bergab